Hallo,

wie geht es euch?

Wir haben Freitag und Samstag viel in der neuen Whg. gearbeitet. Sie ist fertig gestrichen, im SZ und in der Küche ist der Boden verlegt. Morgen wird im WZ und im Flur Laminat verlegt und dann noch Vorhänge etc. ran. Nächsten Samstag ist der Umzug. Es fällt mir schwer alles. Ich empfinde alles als sinnlos. Heute muss ich Uwes Sachen packen. Ich kann mich nicht überwinden sie an Bedürftige zu spenden. Freunde haben mir angeboten alles in ihren Bungalow zu lagern, so mach ich es auch. Und dann packe ich mir Erinnerungskisten die ich in die neue Whg. mit nehme. Habe eigentlich gedacht, ich schaffe es alleine zu packen. Aber nachdem ich heute Nacht mehrmals wach geworden bin und Angst davor hatte, kommt meine Freundin Andrea nachher und wir machen es zusammen. Ich denke das ist besser. Fällt mir immer schwer Hilfe anzunehmen auch mit allem in der neuen Whg.. Aber das hat Uwe ja schon immer gestört, dass ich schwer Hilfe annehmen kann. Ich versuche das zu ändern. Ebend war ich nach Mittwoch letzter Woche wieder das erste Mal auf dem Friedhof. Ich gehe ja sonst jeden Tag. Muss sagen, dass mich das völlig nervös gemacht hat nicht zu gehen. Aber ich habe es durch die Whg. nicht geschafft und Freitag und Samstag hatten wir hier Starkregen und Sturm. Es kommt mir einfach unwirklich vor. Niemals hätte ich gedacht, dass es uns trifft. Ist warscheinlich blöd, weil jeden kann es zu jeden Zeitpunkt treffen, aber so waren halt immer meine Gedanken. Ich habe mich jetzt in einem Trauerforum angemeldet. Ich denke Menschen denen das gleiche passiert ist, können damit anders umgehen. In meinem Umfeld habe ich nämlich auch Menschen die sagen....na wie geht es dir denn, schon besser oder........ich habe dann immer gesagt, gibt mal bessere und mal schlechtere Tage. Aber am Freitag hat es mir dann gereicht, weil ich auch so wütend über das alles bin. Da habe ich gesagt, nein mir geht es nicht gut, aber muss es auch nicht, da es noch nicht mal 3. Monate her ist und es keinen Zeitrahmen dafür gibt.

Naja ich versuche mich weiter durch zu schlagen.

Wünsch euch was, Patricia.

Zitat von keks im Beitrag #2

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Guten Morgen

Engel, du machst das genau richtig. Gehe deinen Weg in der Trauer. Auch wenn sich das jetzt blöd anhört, aber man sagt ja immer, die Zeit heilt alle Wunden. Ich denke das stimmt, aber den Zeitpunkt bestimmt jeder für sich.

Ich stehe in solchen Dingen auch immer hilflos da und weiß nicht, was ich sagen oder schreiben soll und ich denke, so geht es einfach den meisten.

Viel Kraft für den Umzug und alles, was damit verbunden ist

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Ich habe mich am Freitag Abend nach der Beerdigung noch lange
mit Iria, Chris Mama unterhalten.

Sie weiß,daß sie nach vorn sehen muß,sie den Alltag leben muß,
meinte,wir unternehmen bald die Sachen, die wir uns immer vorgenommen
haben.

Aber das Leben wird nie wieder so sein, wie es war.

Kann es auch nicht. Es fehlt ein ganz wichtiger Mensch,ein Inhalt des Lebens.

Bei Eltern,Großeltern ist es auch wahnsinnig schmerzhaft. Aber den Partner oder
sein Kind zu verlieren ist nochmal ein anderer Schmerz. Als großer Bruder den Kleinen
zu Grabe zu tragen..........ist in unserem Denken keine natürliche Reihenfolge.

Das vermissen,daß Alleinsein,die Traurigkeit werden immer bleiben.

Es wird nicht wieder gut, aber mit der Zeit erträglicher.

Und man darf sich alle Zeit der Welt nehmen, zu trauern und den Schmerz zu verarbeiten.
Zeit, sich daran gewöhnen zu müssen, daß ein geliebter Mensch nicht mehr an Telefon geht
oder mit gutem Rat zur Tür rein kommt.

Zeit, die Du brauchst und Dir nehmen musst.

Ehrlich gesagt bin ich ein bisschen irritiert LPP. Genau das habe ich geschrieben Zeit macht es erträglicher.........aber Zeit heilt nicht ALLE Wunden.

Und natürlich, wenn ich Glück habe, wird das Leben irgendwann weiter gehen. Es geht ja jetzt schon weiter. Neue Whg. u. s. w.. Weiter machen, weiter machen das mach ich schon die ganze Zeit. Aber das ist auch weil man funktioniert. Weil man weiter machen muss.......weil man seine Rechnungen bezahlen muss, weil man Verantwortung hat u. s. w.. Weißt du LPP vom Grundsatz, vom normalen Denken eines Menschen hast du recht. Aber eins kannst du mir glauben und ich hätte wahrlich darauf verzichten können, dass selbst zu fühlen und zu erleben, wenn man das selbst erlebt, dann sind diese ganzen Flokseln "du lebst" "Uwe hätte nicht gewollt" "Igel dich nicht ein" "Du bist nicht allein" u. s. w. und sofort einfach nur Flokseln. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, natürlich braucht alles seine Zeit. Bei dem einen dauert es so lang, bei dem anderen so lang. Uwe wird immer präsent sein, egal was noch in meinem Leben passiert. Aber weißt du wenn du so einen Schmerz erlebst und ich will mich nicht in den Vordergrund stellen, weil es erleben ihn jeden Tag Menschen, aber dann hast du einfach nur noch Traurigkeit in dir drin und dann kommt dir eben vieles einfach nur sinnlos vor, dann heulst du wie ein Schlosshund weil du dich bei einem Teppichkauf vermessen hast, dann heulst du im Auto weil ein Lied kommt. Dann bist du abgenervt, wo du sonst freundlich bist. Du willst eigentlich, dass dieser Schmerz aufhört, das er weg geht aber du weißt das macht er nicht. Du stehst auf dem Friedhof und liest den Namen deines Mannes und denkst dir wer liegt da, warum stehst du hier. Warum sprichst du zu einem Grab, warum steht da das Foto deines Mannes drauf. Es ist Sonntag um 10:00 Uhr, du solltest jetzt mit ihm frühstücken. Und du kannst dich auch nicht dagegen währen, wenn die ganzen schlimmen Bilder in dir hoch kommen, wie er zum Schluss gelitten hat. Wieviel Angst er oft im Blick hatte, wenn du wieder und wieder einen Notarzt rufen musstest. Und wenn das alles hoch kommt und das sind noch die "leichten" Bilder, dann willst du dich vor der Welt verschließen. Dann hast du keinen Bock mehr, dann willst du dir die Decke über den Kopf ziehen und denkst leckt mich doch alle am Ar.......

Ich habe eben mit meiner Freundin Uwes Sachen gepackt. Ich kann dir nicht sagen oder beschreiben wie das ist. Letztendlich bleiben 4 Erinnerungskisten die ich jetzt mit nehme. Ja natürlich auch alle meine Gedanken, Gefühle, Fotos. Aber wenn du vor 4 Kisten stehst die dann von 12 Jahren übrig bleiben, dann denkst du einfach nur du bist im falschen Film. Wir haben wahrlich auch Probleme in unserer Ehe gehabt und einmal war ich kurz davor davon zu rennen, aber wir haben uns immer wieder zusammen gerauft und wollten alt und runzlich die Tauben auf der Parkbank füttern. Und jetzt bin ich einfach nur allein! Denn da können noch soviele Menschen als Familie und Freunde sein, die sich kümmern, die sich bemühen und denen ich auch dankbar bin. Aber am Ende des Tages bist du allein. Das ist einfach so und man kann es auch nur allein schaffen. Weil die Menschen und das kann ich auch verstehen, auch nicht recht wissen, was sie sagen sollen, weil sie auch trauern, weil sie alle auch nur traurig und hilflos sind.